Irland wurde bereits um 10000 v. Chr. besiedelt. Die ersten irischen Siedler gehörten zu Völkern, die Tuatha de Danann und Firbolgs hießen. Damit ist aber bereits das Wissen um diese ersten Iren erschöpft. Um 3000 vor Christus entstehen bronzezeitliche Ganggräber auf der Insel, Irland wird eines der Zentren der Metallverarbeitung. Aus der Eisenzeit stammt auch die erste bekannte Kopfsteinpflasterstraße Irlands. Sie verbindet im Südwesten der Insel die Ballyhoura Hills mit den Nagle Mountains und wurde erst 1998 entdeckt. Es war zwar bekannt, daß die Iren in der Frühzeit Straßen aus Eichenholz zum Überwinden der Moore angelegt hatten, aber die Entdeckung einer Steinstraße warf ein völlig neues Licht auf die damalige Infrastruktur. Nun geht man davon aus, daß zu jener Zeit bereits Wagen auf Rädern -Karren oder militärische Streitwagen- ebenso wie in England in Gebrauch waren. Im 5. Jahrhundert nach Christus fand eine Missionierung zum christlichen Glauben hin statt. Diese wurde vordringlich durch den heiligen Patrick vorangetrieben. Das Land erlebte daraufhin einen enormen kulturellen und religiösen Schub. Ab dem 7. nachchristlichen Jahrhundert spielten die Klöster eine bedeutende, einflußreiche Rolle.
Die eigentliche Unterwerfung fand 1534 statt, als der englische König Heinrich VIII. den Grafen von Kildare als Stellvertretter absetzte und sich dann 7 Jahre später - 1541 - vom Irischen Parlament (bestehend aus der Ständeversammlung der Angloiren) den Titel eines Königs von Irland übertragen ließ. Heinrich VIII. versuchte eine Religionsreform durchzuführen. Dies führte allerdings nur zu Aufständen unter den katholischen Iren. Darauf reagierte Heinrich mit Verteilung von irischen Ländereien an Engländer. Seine Nachfolger Eduard VI. und Elisabeth I. führten diese Politik der "Landvergabe" fort. Es kam erneut zu Aufständen (1641) und sogar zu Massakern (1649 in Drogheda und Wexford). Als Folge davon kam er zu einer völligen Umstrukturierung der Besitz -und Herrschaftsverhältnisse in Irland: Protestanten traten an die Stelle der katholischen Landbesitzer.
Auch in Reaktion darauf entscheidet sich die britische Regierung für die Integration Irlands in das britische Königreich. Das irische Parlament wird aufgehoben, es entsteht ein gemeinsames Parlament in Westminster (London). Auch werden die beiden Staatskirchen vereinigt. 1829 erreicht Daniel O'Connell eine Gleichberechtigung der Katholiken. Aber trotz dem Erreichen einiger Bürgerrechte kann auch er die anglo-irische Union nicht abschaffen. Währenddessen setzt sich in Großbritannien vor allem Gladstone erfolgreich für wirtschaftliche Reformen in Irland ein. Sein Versuch, auch die Home-Rule -die Autonomie Irlands- durchzusetzen scheitert allerdings 1893 am britischen Oberhaus. Als Folge davon kam es zu einer Verstärkung der radikal-nationalistischen Strömungen in Irland: 1900 wird die radikale Sinn Féin gegründet. 1916 kommt es zum Osteraufstand in Dublin, der von britischem Militär blutig niedergeschlagen wird. 1919 bis 1921 kämpfen die Iren in einem Unabhängigkeitskrieg gegen England. Dann endlich erkennt der britische Premierminister George Lloyd die Autonomie Irlands an: am 6. Dezember 1921 wird Irland geteilt. Die überwiegend von Protestanten bewohnten Grafschaften von Ulster bleiben bei England, das restliche Irland wird zum Freistaat Irland. Um sich einen gewissen Einfluß zu sichern, hatte England allerdings zur Auflage gemacht, daß das neue Irland Mitglied im Commonwealth bleiben mußte.
Dieser bricht erneut mit Großbritannien und es kommt zu einem Wirtschaftskrieg. 1937 nimmt Irland eine neue Verfassung und den gällischen Namen Éire an. Angesichts der europäischen Kriegsgefahr kommt es 1938 zum irisch-britischen Ausgleich: der Handelskrieg wird beendet. Im folgenden 2. Weltkrieg bleibt Irland neutral. Die formelle Proklamation der Republik Irland im Jahre 1949 hat verschärfte Spannungen mit der Provinz Ulster zur Folge. Im selben Jahr tritt Irland auch aus dem Commonwealth aus. Der irische Premier Sean Lemass sichert zu, daß eine Vereinigung Nordirlands mit der Republik Irland nur mit Zustimmung beider Seiten erfolgen würde. In den Folgejahren nimmt die Gewalt auf der grünen Insel immer weiter zu: die IRA, die Irish Republican Army, verübt immer mehr Attentate, erfreut sich aber keiner mehrheitlichen Popularität. Auf der Insel herrschen bürgerkriegsähnliche Zustände. Ein Waffenstillstand der IRA weckt in den Jahren 1995 und 1996 neue Hoffnungen für einen dauerhaften Friedensprozeß in Nordirland. 1998 wird schließlich ein Friedensabkommen verabschiedet, welches auch in einer Volksabstimmung großen Zuspruch findet. | ||||||||